Freitag, 18. November 2011

The Great Misdirect

 Seit Ewigkeiten nix neues mehr geschrieben – jetzt endlich kommt neues Futter für die Sinne.
Ich hab seit dem letzten Post auch schon ein bisschen was auf dem Laptop geschrieben, das kommt dann auch bald mal als großes Ding in den Blog, muss das noch vollenden und Bilder anhängen.
Hier und heute erstmal aktuelles:


Letztes Wochenende war ein großer Ausflug geplant, Ziel der Reise war Meteora, eine Gegend in den Bergen Mittel-Griechenlands mit wunderschönen Klöstern auf den Felsen. Genauer gesagt, wollten wir nach Kalambaka, die Stadt direkt neben Meteora. 2 Tage bevor es losging auch schon richtig deutsch das Hostel gebucht. Soweit der Plan!
Sechs Leute aus Thessaloniki, die wir vom Sprachkurs kennen, sind schon ein bisschen früher losgefahren. Wir wollten in Athen ein bisschen später aber "zeitig" losfahren (griechische Zeit) und dann die anderen in Kalambaka treffen. Wir sind dann zum Busbahnhof, haben die Tickets gekauft und dann flott in den Bus und los. Geplante Fahrtdauer: 4 Stunden.
Die Fahrt war wunderbar und die Stadt zwar sehr klein, aber grundsolide. Dann mussten wir rausfinden, wo wir hinmüssen und wo das Hostel ist, also erstmal die anderen anrufen und fragen wo wir hinmüssen. Der Weg ist einfach, vom Busbahnhof der Hauptstraße folgen, bis zu dem großen Platz mit dem Springbrunnen.
Einfacher gesagt als getan, entweder es gibt keine Haupstraße oder alle Straßen sind Haupstraßen – auf jeden Fall ein kleines Dorf und auch keinen allzu großen Platz. Nach eeeewig langem Hin- und Hertelefonieren (600 Freiminuten für 5 € olé) haben wir dann einen Platz mit Springbrunnen gefunden. Da hätte dann auch die Straße mit dem Hostel sein sollen, war sie aber nicht.
Nach ein bisschen Rate-Mal mit den lokalen Taxifahrern stand fest:


Irgendjemand ist wohl in den falsche Richtung gefahren und jetzt im komplett falschen Dorf.

Kalamata (da waren wir) liegt am fast südlichsten Ende von Griechenland am Meer und ist 4 Stunden südlich von Athen, Kalambaka (da wollten wir hin, da waren die anderen & da war das Hostel gebucht) ist in der Mitte Griechenlands, 4 Stunden nördlich von Athen und knapp 500 km von Kalambaka entfernt. Die Taxifahrer haben geschätzte fünf Minuten gelacht :)


Coole Sache, dann wurde aus dem Kloster-Wander-Ausflug eben ein Pelepones-Rundreise-Ausflug.
Nachdem wir den anderen Bescheid gegeben und das Hostel storniert haben (Menschen sterben fast vor Lachen Teil 2), haben wir das günstigste örtliche Hotelzimmer gemietet. Auch die Frau an der Hotel-Rezeption fand unsere Geschichte sehr witzig, das gab dann auch immerhin fünf Euro Rabatt.
Busse sind an dem Tag keine mehr abgefahren, das Dorf war einfach zu klein.


Am nächsten Morgen sind wir dann los, 2 Stunden mit dem Bus nach Sparta, hört sich ja immerhin vielversprechend an. Im Endeffekt steppt in Sparta aber nicht mal die Stubenfliege und von dem damaligen coolen Kriegervölkchen sind nicht mal mehr gestapelte Steine da. Nur noch der Grundriss vom alten Stadion, eine Ausgrabungsstätte und ein Museum. Ich hab daheim dann auch Wikipedia gefragt, in Sparta geht NULL, die alten Zeiten sind das einzig glanzvolle in der Gegend.Ganz in der Nähe ist aber eine recht alte byzantinische Festung an einem steilen Berg gebaut, dort sind wir dann hingefahren und haben das mal aus der Nähe angeschaut. War auch ein guter Klettertrip, wenigstens waren die wertvollen und alten Steine diesmal gestapelt lagen nicht nur in der Gegend rum (wie in Delfi).







 Das Wetter war an diesem Tag leider Gottes nicht gnädig, der Wind hat gut geblasen. Danach dann per Anhalter zurück nach Sparta und von dort aus dann Plan C gestartet:
mit dem Bus 2 Stunden nach Korinth (dort nur an der Busstation gewesen, aber so reichhaltig wie Sparta war, glaube ich einfach mal, dass da nix weltbewegendes mehr steht/liegt).
Von Korinth aus dann nach Nafplio, schöne Stadt am Meer mit riesen Festung – dort war ich ja im Oktober schon. Dort wohnen auch Romain und Fanchon und wir konnten uns bei denen die Nacht einquartieren, sogar mit deftigem französischen Abendessen (Snacks mit Roquefort-Sauce, Pute in Honig-Senf-Marinade und danach warmen Apfelkuchen) und guter Ouzo-Verkostung danach.


Am Sonntag war der liebe Wettergott dann richtig schlecht gelaunt, der Wind war so rauh und schroff, dass ich auf dem Weg zur Festung kurz gedacht habe, ich heb ab. Dementsprechend kurz war dann auch der Aufenthalt auf dem Berg, selbiges für den Hafen. War einfach nicht angenehm.
Deswegen dann einen auf richtig griechisch gemacht und 3 Stunden mit Brett- und Kartenspielen in ein Café gesetzt und währenddessen wirklich nur an einem Espresso und Wasser genuckelt – es ist möglich und man kann lang im warmen Sitzen und Spiele spielen.

 

Abends dann wieder mit dem Bus nach Athen. War ein abenteuerliches Wochenende und wir waren fast mehr Zeit im Bus als zu Fuß unterwegs. Trotzdem hab ich jetzt einen großen Teil von Peloponnes gesehen und kann mich bei den nächsten Ausflügen nach Norden wenden!





Diese Woche war dann ziemlich kurz, Donnerstag ist hier der höchste aller nationalen Feiertage und das Uni Hauptgebäude hat schon am Mittwoch Wochenende gehabt. Deswegen bin ich mit Alex am Mittwoch Abend nach Thessaloniki gefahren.
Das hab ich aber fast alles während der Zugfahrt geschrieben der Akku gibt gleich den Geist auf, deswegen Ende! Mehr über Thessaloniki gibts bald, jetzt wird erstmal die Stadt besichtigt.

1 Kommentar:

  1. Hi Beni,
    die Geschichte ist köstlich, ich habe geschätzte 20 Minuten gelacht.
    Viele Grüße und noch eine gute Zeit bei den Hellenen.
    Birgit

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